Wednesday, March 28, 2012

TRACT GASTROINTESTINAL


Magen-Darm-Trakt


H2-Rezeptorantagonisten: (Cimetidin, Ranitidin, Famotidin, Nizatidin, Roxatidin)

Wirkung: kompetitive Hemmung der H2-Rezeptoren: Blockade der histaminvermittelten Säuresekretion ® pH ­

NW: GIT-Beschw., ZNS: Verwirrtheit

Indikation: Ulcus ventriculi/ doudeni, Refluxösophagitis


Anticholinergika: (Pirenzepin)

Wirkung: Anticholingerikum mit M-Rezeptor-Spezifität,  Hemmung der vagusinduzierten Säurebildung durch Blockade v.a. des M1-Rez. intramuraler Ganglien

NW: anticholinerg


Protonenpumpenhemmer: (Omeprazol, Lansoprazol, Pantoprazol, Rabeprazol)

Wirkung: irreversible Hemmung des Enzyms H+K+-ATPase (Protonenpumpe) durch nichtkompetitiven Antagonismus ® Blockade d. Protonensekretion

NW: GIT-Beschw., Hypergastrinämie

Indikation: Ulcus ventriculi/ doudeni, Refluxösophagitis


Prostaglandine: (Misoprostol)

Wirkung: Schleimhautschutz durch Mukusproduktion ­, Hydrogencarbonatsekretion ­, Hemmung der Säuresekretion, über Prostaglandin E-Rez. hemmen Prostaglandine die durch Histamin aktivierte Adenylatcyclase

NW: Diarrhoe, Uterustonus ­, Übelkeit, Kopfschmerz

Indikation: NSAID-induziere Gastropathie, Ulcus ventriculi doudeni


Antazida: (Natrium-Bicarbonat, Calcium-karbonat, Mg2 -hydroxid, Mg2-trisilikat, Aluminiumhydroxid)

Wirkung: Neutralisation von Magensäure zur pH-Anhebung im Magen ® keine Senkung der Säuresekretion

NW: Resorption, reaktive Hyperazidität, Stuhlgangprobleme, Resorptionshemmung anderer Pharmaka

Indikation: Ulcus ventr. + doudeni, Gastritis, Stressulcusprophylaxe


Sucralfat

Wirkung: durch Sucralfat-Protein-Komplex gebildeter Schutzfilm bedeckt Magenschleimhaut, Bindung von Pepsin + Gallensäuren

NW: Obstipation

Indikation. Ulcus ventr. + doudeni, Stressulcusprophylaxe

Wismut: (kolloidales Wismutsubcitrat, basisches Wismutsubsalicylat, basisches Wismutnitrat)

Wirkung: Pepsininaktivierung, Stimul. endogener Prostaglandine ® Mukusbildung ­, Bikarbonatprod. ­, keine Säurehemmung, keine antiazide Wirkung

NW: Kopfschmerzen, Diarrhoe, Schwarzfärbung d. Stuhls, Enzephalopathie

Indikation: Ulcus ventr. + Doudeni, chron. Typ-B-Gastritis, nichtulzeröse Dyspepsie


Laxantien

Hydragoge: H2O-Einstrom (Diphenylmethan-Derivate: Phenolphthalein, Bisacodyl, Natriumpicosulfat Antrachinone, Ricinusöl)

osmotisch wirkende: (salinische Abführmittel: Natriumsulfat, Magnesiumsulfat / Zucker: Laktulose, Sorbit)

stuhlaufweichende: (Paraffinöl, Docusat-Natrium)

Füll- Quellmittel: (Leinsamen, Methylzellulose)

Wirkung:
osmotisch wirkende: verminderte Eindickung durch osmotische Wasserbindung

NW: Störungen im H2O-E’lyt-HH, Darmveränderungen, Nierenschädigung

Indikation: Obstipation, Darmentleerung nach OP


 

Prostaglandin-Analoga:
UAW: Diarrhö, Nausea, Kopfschmerzen
Indikation: Ulkusprophylaxe (Misoprostol); Abortinduktion; Offenwinkelglaukom

a) Nennen Sie zwei verschiedene Substanzgruppen zur Behandlung eines H.p.-neg. Ulcus ventriculi.
b) Welche Maßnahme müssen Sie bei einem H.p.-pos. Ulcus ventriculi zusätzlich ergreifen?
c) Welche Therapie führen Sie durch (Wirkstoffe nennen)?

zu a)
·         Protonenpumpenhemmer (Omeprazol, Pantoprazol, Esomeprazol)
·         H2-Antagonisten (Ranitidin, Famotidin)
·         Prostaglandin-Derivate (Misoprostol)
·         m-ACh-Hemmer (Pirenzepin)
zu b)
·         zusätzliche Gabe von Antibiotika-Kombination
zu c)
·         Omeprazol + Clarithromycin + Amoxycillin
·         Omeprazol + Clarithromycin + Metronidazol


Erläutern Sie die molekularen Wirkmechanismen der folgenden Substanzen, die zur Prophylaxe bzw. der Therapie des Ulcus ventriculi eingesetzt werden. Nennen Sie jeweils einen Vertreter.

Substanzklasse
Wirkmechanismus
reversibel/irreversibel
Wirkstoff
PPI
·         Hemmung der Na/K-ATPase spezifisch nur in den Belegzellen, da Prodrug und aktive Wirkform nur bei saurem pH
·         Irreversibel
·         Omeprazol
·         Pantoprazol
H2-Antagonisten
·         kompetetive Blockade der H2-Rezeptoren
·         reversibel
·         Ranitidin
·         Roxatidin
Prostaglandin-
Analoga
·         gesteigerte Mukosabildung
·         Hemmung der histaminaktivierten Adenylatcyclase und somit der Histamin-vermittelten Säuresekretion
·         reversibel
·         Misoprostol


a) Nennen Sie vier verschiedene pharmakologische Wirkprinzipien zur Verminderung der Magensäure.
b) Geben Sie jeweils ein Substanzbeispiel an.


Wirkprinzip
Wirkstoff
1.
Protonenpumpenhemmer
Þ irreversible Blockade der H+/K+-ATPase
Omeprazol, Pantoprazol
2.
H2-Antagonisten
Þ Blockade der H2-Rezeptoren
Ranitidin, Famitidin
3.
Prostaglandin-Analoga
Þ gesteigerte Schleimbildung (protektiv)
Þ Hemmung der Adenylatcyclase
Misoprostol
4.
m-ACh-Antagonist
Þ Parasympatholytikum
Pirenzepin


Nennen Sie bitte zwei Substanzen, die sich für die Ulcusprophylaxe bei einer Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika eignen.

Sucralfat, Omeprazol, Ranitidin



In der Tabelle sind vier unterschiedliche Wirkstoffe genannt, die bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts eingesetzt werden. Nennen Sie die jeweiligen Substanzklassen u. geben Sie ein klein. Anwendungsbeispiel an.

Wirkstoff
Substanzklasse
klinische Anwendung
Omeprazol
Protonenpumpen-Blocker
Refluxösophagitis
Ranitidin
H2-Antagonist
Ulcus ventriculi
Misoprostol
Prostaglandin-Analogon
NSAID-induzierte Ulzera
Metoclopramid
D2-Antagonist
Übelkeit/Erbrechen
Domperidon
D2-Antagonist
Übelkeit/Erbrechen


a) Geben Sie in der Tabelle an, bei welchen Indikationen die aufgeführten Antiemetika verwendet werden.
b) Nennen Sie je ein Beispiel


H1-Blocker
M1-Blocker
5-HT3-Blocker
D2-Blocker
Kinetosen
+
+
Æ
+
Zytostatika-Therapie
Æ
Æ
+
Æ
Schwangerschaft
+
+
Æ
Æ
Beispiel
Dimenhydrinat
Scopolamin
Odansetron
Metoclopramid


a) Nennen Sie die Transmittersysteme, die bei Übelkeit und Erbrechen eine Rolle spielen.
b) Benennen sie auch jeweils einen Wirkstoff, der zur Therapie geeignet ist

Transmittersystem
Wirkstoff
Indikation
dopaminerges System (D2)
Metoclopramid, Domperidon
allg. Übelkeit, Migräne
histaminerges System (H1)
Dimenhydrinat
Kinetosen, Schwangerschaft
cholinerges System (M1)
Scopolamin
Kinetosen, Schwangerschaft
serotoninerges System (5 HT3)
Odansetron, Tropisetron
Zytostatika induziertes Erbrechen
Behandlung von Magenulzera
Wirkgruppe
Wirkstoff
Wirkmechanismus
Protonenpumpenhemmer
Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol
Irreversible Hemmung der H+-/K+- ATPase
H2-Blocker
Cimetidin, Ranitidin
Binden an H2-Rezeptoren und verringern so die Histamin- vermittelte Magensäure-Sekretion
M(1/3)-Blocker
Pirenzepin
M1 am Vagus, M3 in hohen Dosen an den Parietalzellen
H. pylori – Therapie (= Eradikation)
Protonenpumpenhemmer + 2 Antibiotika
à Tripeltherapie mit:
Omeprazol + Amoxicillin + Clarythromycin
Omeprazol + Metronidazol + Clarythromycin
Vorteil: Steigerung der antibakteriellen Aktivität, synergistische Wirkung

Antiemetikum
WM
Ursache des Erbrechens
Zytostatika      Schwangerschaft    Schiffsreise (Kinetose)
Odansetron/Tropisetron
5-HT3-Blocker
r
--
--
Metoclopramid/Domperidon
D2-Blocker
--
--
r
Meclozin, Dimenhydramin
H1-Blocler
--
r
r
Scopolamin
M1-Blocker
--
r
r

Ulkusprophylaxe bei NSAID´s:
PG-Analoga (Misoprostol)
H2-Blocker à Ranitidin, Cimetidin
Anticholinergika à Pirenzepin



a) Nennen Sie drei unterschiedl. Substanzgruppen mit denen eine Senkung des LDL-Cholesterin möglich ist.
b) Nennen Sie jeweils einen Wirkstoff.
c) Erläutern Sie kurz den molekularen Wirkmechanismus.

Substanzgruppe
Wirkstoff
Wirkmechanismus
Hemmstoffe der
Gallensäure-Resorption
Cholestyramin
Colestipol
·         Anionen-Austauschharze, die enteral nicht resorbiert werden, binden Gallensäuren und verhindern deren Rückresorption
·         Cholesterin der Leber wird vermehrt verbraucht zur Neusynthese von Gallensäuren
·         LDL-Rez.-Dichte nimmt zu
·         Folge: Extraktion von Cholesterin aus dem Blut
Hemmstoffe der
Cholesterin-Synthese
Lovastatin
Fluvastatin
·         Hemmung der HMG-CoA-Reduktase
·         Cholesterin-Synthese sinkt
·         LDL-Rez.-Dichte nimmt zu
·         Extraktion von Cholesterin aus dem Blut
Fibrate
Clofibrat
·         Lipoprotein-Lipase-Aktivität ist gesteigert
·         Veränderungen im Lipidstoffwechsel der Leber

Rhabdomyolyse und Nierenversagen: Cerivastatin + Gemfibrozil

a) Beschreiben Sie den Wirkmechanismus der lipidsenkenden Substanzgruppe der Statine.
b) Welche Effekte haben die Statine auf die Plasmaspiegel von LDL- und HDL-Cholesterol?
c) Welche seltene, aber sehr schwere unerwünschte Wirkung können Statine hervorrufen?
d) Nennen Sie zwei unterschiedliche Wirkstoffe aus der Substanzgruppe der Statine.

zu a)
Hemmung der HMG-CoA-Reduktase (CSE-Hemmer)
Cholesterinsynthese ¯
LDL-Rezeptordichte ­
Extraktion von Cholesterin aus dem Blut
zu b)
LDL-Spiegel, TAG-Spiegel ¯
HDL-Spiegel ­
zu c)
Metabolisierung über Cyt P 450 (CYP 3A4)
bei Blockade von CYP 3A4 in Leber und Darm Þ Dosiszunahme
myotoxische Nebenwirkungen (Myopathie, CK ­)
zu d)
Lovastatin, Fluvastatin, Simvastatin, Pravastatin


a) Nennen Sie 3 Substanzgruppen zur Behandlung von Dyslipidämien mit unterschiedl. Wirkmechanismus.
b) Erklären Sie den entsprechenden Wirkmechanismus.
c) Geben Sie an, welche Lipidfraktion besonders gesenkt wird.

Substanzgruppe
Wirkstoff
Wirkmechanismus
gesenkte Lipidfraktion
Hemmstoffe der Gallensäure-Resorption
Cholestyramin
Colestipol
Anionen-Austauschharze, die enteral nicht resorbiert werden, binden Gallensäuren und verhindern deren Rückresorption
Cholesterin der Leber wird vermehrt verbraucht zur Neusynthese von Gallensäuren
LDL-Rez.-Dichte nimmt zu
Folge: Extraktion von Cholesterin aus dem Blut
LDL
Hemmstoffe der Cholesterin-Synthese
Lovastatin
Fluvastatin
Hemmung der HMG-CoA-Reduktase
Cholesterin-Synthese sinkt
LDL-Rez.-Dichte nimmt zu
Extraktion von Cholesterin aus dem Blut
LDL, TAG
Fibrate
Clofibrat
Lipoprotein-Lipase-Aktivität ist gesteigert
Veränderungen im Lipidstoffwechsel der Leber
LDL
Vergleich der Wirkungsmechanismen von Statinen und Fibraten
Statine (= HMG-CoA-Reduktase-Hemmer): Lova-, Simva-, Fluvastatin
WM = Mangel n intrazellulärem Cholesterol à Transkripionsinduktion von LDL-Rezeptoren à LDL-Extraktion aus dem Blut steigt

Fibrate: Clofibrat, Feno-, Eto-, Bezafibrat
WM = binden an PPARa à Transkriptionsinduktion von ApoA1/2, LPL, Enzymen der b-Oxidation 

v-3-Fettsäuren:
 mehrfach ungesättigte FS, gehören zu den essentiellen FS (1. Doppelbindung am 3. Kohlenstoffatom)
Vorkommen: Lachs, Makrele, Forelle, Walnüsse, Raps, Leinsamen
Indikation: Prophylaxe der AS, Reduzierung der TAG im Blut (LDL sinkt, HDL steigt)
Wirkmechanismus: hemmen kompetetiv die Umwandlung von AA in Eicosanoide und reduzieren so die Synthese von Entzündungsmediatoren und TXA2.
Aus ihnen werden Eicosanoide hergestellt, die Entzündungsreaktionen vermindern und die Verklumpung der Thrombozyten hemmen (PG-I2). Dadurch fördern sie die Durchblutung und schützen vor Thrombose.


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